Difference between revisions of "Ion2016"

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Seit wir Elektroauto fahren ist die erste Frage die wir meistens hören "Was ist die Reichweite des Autos?".  
 
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Da immer noch einen Langstrecken-Stinker besitzen stellt sich die Frage für uns täglich anders: Welches Auto nehmen wir?
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Da wir immer noch einen Langstrecken-Stinker besitzen stellt sich die Frage für uns täglich anders: Welches Auto nehmen wir?
 
Meistens lassen wir den Stinker stehen. Wir brauchen ihn fast nie. Häufig fahren wir zum Einkaufen - das sind dann Strecken von 5-10 km hin und zürück.
 
Meistens lassen wir den Stinker stehen. Wir brauchen ihn fast nie. Häufig fahren wir zum Einkaufen - das sind dann Strecken von 5-10 km hin und zürück.
 
Manchmal geht es in die nächste Stadt, nach Mönchengladbach, Krefeld oder Düsseldorf. Hin- und zurück sind das z.B. 50km. Wenn wir morgens einen Übernachtungsgast zum Flughafen oder Bahnhof
 
Manchmal geht es in die nächste Stadt, nach Mönchengladbach, Krefeld oder Düsseldorf. Hin- und zurück sind das z.B. 50km. Wenn wir morgens einen Übernachtungsgast zum Flughafen oder Bahnhof

Revision as of 11:00, 12 February 2018

Warum ein Elektroauto?

Ende 2016 fuhren wir zwei Stinker. Einer war ein aktueller Schummeldiesel mit dem Original EA189 Schummelmotor. Der ältere Diesel hatte eine rote Plakette und kostete uns im Unterhalt ein Vermögen. Wir durften mit dem Zweitwagen nicht mehr in die Innenstädte fahren. Wir haben eine Solaranlage auf dem Dach und können selbst Strom für ca. 15 Cent die kWh produzieren. In unserem Carport konnten wir selbst einen Ladeanschluß installieren. Es gab 4000 EUR Prämie vom Staat. Als neuen Zweitwagen haben wir daher im Oktober 2016 ein Peugeot-Ion Elektroauto bestellt und den Diesel mit der roten Plakette verkauft.


Reichweite?

Seit wir Elektroauto fahren ist die erste Frage die wir meistens hören "Was ist die Reichweite des Autos?". Da wir immer noch einen Langstrecken-Stinker besitzen stellt sich die Frage für uns täglich anders: Welches Auto nehmen wir? Meistens lassen wir den Stinker stehen. Wir brauchen ihn fast nie. Häufig fahren wir zum Einkaufen - das sind dann Strecken von 5-10 km hin und zürück. Manchmal geht es in die nächste Stadt, nach Mönchengladbach, Krefeld oder Düsseldorf. Hin- und zurück sind das z.B. 50km. Wenn wir morgens einen Übernachtungsgast zum Flughafen oder Bahnhof bringen und wieder nach Hause kommen dann ist das Auto mittags schon wieder vollgeladen. Nach einer Einkaufstour in die Stadt geht es nachmittags wieder an die Steckdose und abends zum Sport ist das Auto wieder voll. Obwohl wir einen Elektroauto-Kleinwagen mit nach landläufiger Vorstellung Mini-Reichweite von ehrlichen 75 km im Winter und 100 km im Sommer haben gibt es keinen Bedarf den Diesel zu benutzen. Selbst wenn wir nach Köln oder Aachen fahren was hin- und zurück 150 km sind geht das mit dem E-Auto gut. Den dafür gibt es Schnelladestationen. Es dauert ca. 20% den Wagen zu 80% aufzuladen. Das Aufladen auf 50% dauert sogar nur etwa 10 Minuten. So sind wir mit drei Ladehalts bis nach Rotterdam (220km) gefahren und hatten im Fastned-Netz der Niederlande nur ca. 30 Min Ladezeit.

Das Tank&Rast Ladenetz in Deutschland hat Anfang 2018 etwa 300 Ladestationen mit Schnellademöglichkeit. Den Stinker benutzen wir wenn wir mehr als 200 km am Stück fahren wollen - aber auch nur dann wenn wir nicht mit der Bahn fahren oder fliegen. Solche Fahrten kommen bei unserem Bedarf nur selten vor.


Welches Auto?

Wofür soll das Auto genutzt werden? Je vielfältiger die Anforderungen, desto schwieriger ist es ein geeignetes Elektroauto zu finden, bei dem das Preis/Leistungs- Verhältnis stimmt. Wenn Geld keine Rolle spielt ist ein Tesla Model X ein faszinierendes Auto. Aber bei wem spielt Geld schon keine Rolle?

Für Pendler ist die Sache schon deutlich einfacher. Wer über Jahre jeden Tag die gleiche Strecke zur Arbeit fährt der kennt seinen Bedarf sehr gut. Aus dem Bedarf lässt sich die richtige Batteriegröße berechnen.


Auf die Batterie kommt es an

Das teuerste und wichtigste Bauteil in einem Elektroauto ist die Batterie. Die Kapazität wird in Kilowattstunden kWh gemessen. Eine 20 kWh Batterie liefert z.B. 2 Stunden lang die Leistung von 10 kW / 14 PS oder 1 Stunde lang 20 KW = 28 PS. Nun hat sich beim Automobilkauf in den letzten Jahren ein richtiger "Leistungsfetischismus" entwickelt. Die Fahrzeuge die sich heute am Besten verkaufen sind groß und haben hohe Spitzenleistungzahlen. Wenn ich anschliessen mit einem solchen Auto im Stau stehe nützt mir die Leistung praktisch nichts.

Um von A nach B zu kommen braucht man nicht viel Leistung 10 bis 20 kW reichen um selbst auf der Autobahn gut mitzuhalten. Braucht man zum Beschleunigen nicht mehr? Ja - aber das heisst nicht unbedingt dass die Energie fürs Beschleunigen weg sein muss. Ein Elektroauto kann "Rekuperieren" - beim Bremsen oder Bergabfahren wird die Batterie wieder aufgeladen. Viel entscheidender für das Fahrgefühl ist das Drehmoment. Das ist auch der Grund warum ein ModelX im Drag Race gegen einen Ferrari F430 locker abhängt.

Da ein Elektroauto keine Verbrennungswärme erzeugt muss noch Energie für die Heizung mitberechnet werden. Das macht 3-5 kW Leistung aus. Im Sommer sind für die Klimaanlage 1-2 KW fällig.


Berechnung der Batteriekapazität für Pendler

  1. Wieviele km beträgt ein Weg der Pendelstrecke?
  2. Kann ich am Ziel wieder aufladen?
  3. Mit welchem Durchschnittstempo kann/will ich fahren?

Beispiel:

  • Pendelstrecke=45 km
  • Am Ziel wieder aufladen: ja
  • Durchschnittstempo: 90 km/h

Bei diesem Beispiel reichen werden gechätzte 15 kW Durchschnittsleistung benötigt. Die Fahrzeit beträgt 30 Minuten. Dabei werden 7.5 kWh Energie für das Fahren und 1 bis 2.5 kWh Energie für Klimaanlage oder Heizung benötigt. D.h. insgesamt etwa 8.5 - 10 kWh Gesamtenergie. Eine Auto mit einer Batterie von ca. 15 kWh reicht für eine solchen Pendlerbedarf. Das heisst hier reichen schon die günstigsten Elektroautoangebote.


Kosten der Stinker von 2011-2016

Mit der folgenden Tabelle haben wir die Kosten für die beiden Diesel geschätzt. In 5 Jahren sind wir insgesamt 192.000 km gefahren. Davon 132.000 km mit dem Erstfahrzeug und 60.000 km mit dem Zweitwagen, den auch unsere Kinder genutzt haben.

Der Zweitwagen hatte bei nur 12.000 km Laufleistung pro Jahr Reparaturkosten von über 7.000 EUR in 5 Jahren verursacht. Die Kosten lagen bei 34 Cent pro km im Gegensatz zum Erstfahrzeug mit 32 Cent pro km.

Erstfahrzeug Zweitfahrzeug Summe
Gesamt Pro Jahr Pro km Gesamt Pro Jahr Pro km Gesamt Pro Jahr Pro km
Jahre 5 5 5
km 132000 26400 60000 12000 192000 38400
KFZ-Steuer 920 € 184 € 0,01 € 1.760 € 352 € 0,03 € 2.680 € 536 € 0,01 €
KFZ-Versicherung 3.342 € 668 € 0,03 € 5.053 € 1.011 € 0,08 € 8.395 € 1.679 € 0,04 €
Betriebskosten 11.611 € 2.322 € 0,09 € 3.877 € 775 € 0,06 € 15.488 € 3.098 € 0,08 €
Parken 758 € 152 € 0,01 € 131 € 26 € 0,00 € 889 € 178 € 0,00 €
KFZ-Reparatur 6.115 € 1.223 € 0,05 € 7.024 € 1.405 € 0,12 € 13.138 € 2.628 € 0,07 €
Sonstige KFZ 758 € 152 € 0,01 € 458 € 92 € 0,01 € 1.216 € 243 € 0,01 €
Zulassung 72 € 14 € 0,00 € - € - € 72 € 14 € 0,00 €
Anschaffung 21.772 € 4.354 € 0,16 € 4.000 € 800 € 0,07 € 25.772 € 5.154 € 0,13 €
1% Regel 4.572 € 914 € 0,03 € 4.572 € 914 € 0,02 €
Restwert -7.500 € -1.500 € -0,06 € -2.150 € -430 € -0,04 € -9.650 € -1.930 € -0,05 €
Summe 42.420 € 8.484 € 0,32 € 20.153 € 4.031 € 0,34 € 62.573 € 12.515 € 0,33 €

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